
Dubai nostalgisch
Abends das alte Dubai entdecken
Unbeleuchtet liegen die Dhaus, diese bauchigen arabischen Handelsschiffe wie aus Sindbads Abenteuern, in Viererreihen am Innenstadt-Kai in Dubai. Allenfalls im Führerhaus brennt abends eine flackernde Ölfunzel, ohne dass sich in der Dunkelheit die Silhouette eines Steuermanns abzeichnete, der über eine Seekarte gebeugt wäre. Die Dhau-Schiffer brauchen keine, haben wahrscheinlich nicht mal eine, und viele von ihnen kämen selbst ohne Kompass aus.

Sie kennen die Wege, jede Sandbank, jede Untiefe auf ihrem Weg hinüber in den Iran, weiter hinaus durch die Straße von Hormuz in den Indischen Ozean und ans Horn von Afrika. Viele stammen aus Seefahrerfamilien, die jahrhundertelang vor allem vom Schmuggel ganz gut gelebt haben.
An Land türmen sich Kisten mit Früchten und Gewürzen, Pappkartons mit Fernsehern, Waschmaschinen, Kinderspielzeug. „Kish/Iran“ ist diesen Nachmittag mit breitem Stift auf Kartons gekrakelt, „Karachi/Pakistan“ auf andere.
Mit den betagten Holzkuttern werden die Waren wie seit Hunderten von Jahren über Golf und Ozean befördert – egal, wie alt das Schiff, wie rostig die Ankerkette ist. Was aussieht wie die Reihe von Bewerber um einen Liegeplatz im Museumshafen, ist ganz normaler Hafenalltag.

An den Anlegern am Creek nicht weit vom Gold-Basar ist das geordnete Dubai plötzlich Double für das Durcheinander Kairos, und die Kulisse ist nicht mehr aus der Zukunft.
Auf ein paar hundert Metern entlang der Dhau-Anleger und der Wassertaxi-Haltestellen lebt die Vergangenheit auf. Dort erleben Sie die Stadt im Urlaub in den Vereinigten Arabischen Emiraten so orientalisch wie nirgendwo sonst.
Und am schönsten ist all das, wenn die Sonne gerade hinter dem Horizont abgetaucht ist, die Muezzine zum Gebet rufen, die Dämmerung alles Neue kaschiert und die Kulisse mit abnehmendem Licht immer zeitloser wird.

Auch Abras sind noch da, die hölzernen Wassertaxis, die für ein paar Cent über den Creek setzen und beim Einparken andere Boote rempeln, als wäre alles ein überdimensionierter schwimmender Autoscooter. Eilig springen Menschen an Land, andere an Bord.
Die Marmorwelt der Luxushotels von Jumeirah Beach, der Mega-Einkaufszentren ist plötzlich weit weg. Der Steuermann ist gleichzeitig Schaffner und kassiert mit ausgestrecktem Arm während der kurzen Überfahrt. Gezahlt werden muss passend, zum Wechseln und Herausgeben fehlt die Zeit. Nach und nach werden diese alten Abras durch neue Linienschiffe aus Fiberglas ersetzt.

In manches Haus kann man vom Wasser aus hineinschauen, auf neu geschaffene Cafés in teils alten Gebäuden am Ufer. Auch Bauten im Stil der traditionellen Lehmhäuser mit ihren Windtürmen gibt es am Creek noch. Nirgendwo ist Dubai orientalischer als hier.
Der Logenplatz mit dem besten Blick auf die Vergangenheit, auf den Alltag links und rechts des Creek kann selber schwimmen: ein Tisch an Deck einer zum Restaurantboot umgebauten Dhau. Zwei, drei Dutzend solcher Kähne stehen inzwischen zur Auswahl. Sie alle legen abends gegen acht ab, tuckern während ihrer Nostalgie-Kurzkreuzfahrt für zwei, drei Stunden den Creek entlang durch die warme Abendluft.
Die Bühnen befinden sich links und rechts der Reling. Sie heißen „Ufer“. Was dort inszeniert wird, funktioniert ganz ohne Regisseur und nennt sich „Alltag“ – in einer Kulisse, die hier keiner mehr so recht erwartet hätte: wie aus 1001 Nacht.
Autor: Redaktionsbüro Reise & Reportage / Helge Sobik
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